Die Welt der Smartphones 

5. November 2009. Technologie. Noch keine Kommentare

Es gibt da also den Palm Pre. Und Smartphones mit Google’s Android. “M/V/XDA”-s mit Windows Mobile. Und, sozusagen “the elephant in the room”, das iPhone von Apple. Die geneigte Zielgruppe sieht sich also einer nie gekannten Auswahl an Geräten und Betriebssystemen gegenüber… Was bedeutet das alles für mich und meine Suche?

Alte Garden

Seit es das iPhone gibt, geht es nicht mehr in erster Linie um das Vergleichen von Ausstattungstabellen, deren Länge bei SonyEricsson’s Xperia X1, Nokia’s N95/97, HTC’s Touch Diamond (2), und den Boliden von Samsung, LGs usw. unüberschaubare Längen erreicht… Wenn man sich in der Preisklasse über 450€ BAT (bar-auf-tatze), bzw. 150€ mit 2-Jahre-Vertrag bewegt, kann man viele Dinge als gegeben hinnehmen:

  • großes Touchscreen
  • HSDPA Datenverbindung
  • Webbrowser und Emailprogramm
  • Kamera mit >3 Megapixeln und Videofunktion
  • GPS mit Kartenanwendung (meist Google Maps)
  • Erweiterbarkeit mit Programmen nach freier Wahl
  • Bluetooth mit vielen Funktionen
  • einen schwachen Akku

Nein, mit dem iPhone wurde die Qualität der Nutzeroberfläche, der User Experience, zum wichtigsten Punkt, und zum zentralen Thema der Kaufentscheidung. Es kommt jetzt auf die Gestaltung, Geschwindigkeit, intuitive Benutzbarkeit an. Und da setzt das iPhone auch nach fast 2,5 Jahren den Standard.

iPhone-Standard


Ich bin seit seinem Erscheinen ein Besitzer und Nutzer eines iPod Touch, den Apple freundlicherweise (und für gutes Geld) über all die Zeit mit den neusten Segnungen des iPhone-OS aktuell gehalten hat. Deswegen kenne und schätze ich dieses System und ganz besonders die liebevoll dafür gebauten Anwendungen wie z.B. Twitterrific, Einkäufe, Classics oder Bejeweled. Der iPod ist aber auch ein Grund, warum ich ohne das iPhone leben kann – ich hab ja bereits Zugang zu dieser Welt.

Ein ganz anderes Problem des iPhone’s überwiegt für mich aber noch: die Kosten. In Deutschland nur exklusiv bei T-Mobile mit speziellen Tarifen ab €30/Monat zu haben? Nein danke. Ein kurzer Blick ins nahe tschechische Ausland lässt uns bei Mitnahmepreisen über €700 die Brieftasche zufrieren…

Alternative Android?


Also tun Alternativen Not… ernsthaft in Betracht ziehen würde ich aber nur Geräte mit Android und den Palm Pre.

Im August erwartete ich sehnsüchtig auf die Verfügbarkeit des HTC Hero. Aber groß war die Ernüchterung beim ersten Kennenlernen im cyberportStore! Viel schöne Farbe, aber ein ziemlich ruckliges Erlebnis… Die Bedienkonzepte empfand ich auch nicht konsequent umgesetzt, zu oft verstecken sich wichtige Funktionen im Menü, zu erreichen über die entsprechende Hardwaretaste. Von diesen hat der Hero übrigens recht viele… allein sechs auf der Frontseite, plus dem Trackball!

Aber der Hero gewinnt im Kostenbereich… für ca. €440 (BAT =) ) würde er gleich mit dir nach Hause gehen. Dann braucht man nur noch ein Datenpaket, z.B. mit 200MB Inklusivvolumen, zum derzeitigen Preis von €10/Monat bei O2, dass man auch mit einer Frist von 3 Monaten wieder loswerden kann. Das passt schonmal.

Negativ seh ich hingegen die Situation um Software-Updates, ist der Hero doch mit dem umfangreichen “Sense”-Paket von HTC auf Android 1.5 ausgestattet. Keiner wusste, ob und wie oft und zeitnah HTC auf neue Versionen aus Google’s Android-Laboren reagieren würde (inzwischen ist ein Update auf Android 2.0 in Aussicht gestellt, aber ohne Zeitrahmen). Und installiert man “3rd-Party”-Software, setzt man sich ganz schnell dem sehr nüchternen und spröden Charme der Android-Basis aus. Alles in Android hinterlässt den Eindruck von Ingenieuren und Programmierern gemacht worden zu sein, nicht von Designern. Vom Chic des iPhone kann man da nur träumen.

Zurück zum Pre

So wurde aus dem Sommer Herbst, und der Palm Pre wurde für’s 4. Quartal angekündigt — eine Aussage, die später auf Oktober konkretisiert wurde. So lange konnte ich warten!

Palm’s webOS wurde von Grund auf mit den Idealen der Touch-Bedienung im Sinn gebaut und zeigt sich in meisterhaft gestalteten Kleidern. Zwar gibt es auch hier ein Menü (im Gegensatz zum iPhone!), aber enthält es meist nur den Weg zu den Einstellungen und die Copy/Paste-Funktionen, die man auch ohne das Menü nutzen kann.

Was es nur bei Palm gibt, ist der Gestenbereich unterhalb des Bildschirms. Wenn man damit z.B. ein paar Mal “zurück” gegangen ist, kann man sich gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne Gesten ging.

Wie sieht es mit Updates und Weiterentwicklungen aus? Die einzigen Geräte mit webOS kommen von Palm, somit muss auf niemanden sonst Rücksicht genommen werden und Updates können schnell entwickelt werden. Bisher hat Palm es geschafft, nahezu im Monatsrhythmus neue Versionen mit Verbesserungen beim System, den Anwendungen, der Geschwindigkeit, und den Möglichkeiten für Softwareentwickler zu liefern. Auch in Zukunft will sich Palm an diese Folge halten… Ich sehe darin einen wichtigen Punkt für meine Entscheidung.

Der Vollständigkeit halber noch zur Kostenfrage: obwohl exklusiv bei O2, ist auch der Pre ohne Vertrag zu bekommen, zum Preis von €481, verteilt auf 24 bequeme Raten zu €20. Ein zinsloser Kredit von O2? Warum nicht. Wem das nicht liegt, der findet ihn auch bei O2-Vertragspartnern etwas billiger — dann muss man aber die gesamte Summe auf einmal auf den Tisch packen (und zahlt vielleicht noch Versandgebühren).

Ist damit die Systemfrage geklärt?
iPhone-OS ist der Goldstandard, aber sauteuer oder an einen T-Mobile-Vertrag gekoppelt. Der Pre ist genauso schick, muss bei 3rd-Party-Software noch aufholen, und ist erschwinglich. Android ist für mich das neue Windows Mobile. Kann alles, hat aber keinen Stil — und elektrisiert mich einfach nicht.

Demnächst heißt es also: Palm Pre!


Palm Pre Tag 

13. Oktober 2009. Technologie. Noch keine Kommentare

Na sowas, ich hab mal Lust hier was zu schreiben…

Hmm?

Es dürfte allen klar sein, dass ich mich etwas für Technik online wie offline begeistere. Jedenfalls deuten einige Dinge darauf hin:

  • die Existenz dieser selbst gebastelten Webseite auf meiner eigenen Domain thomasstache.de, die auch noch unter Textpattern läuft
  • mein stetiger Fotostrom auf flickr, der hauptsächlich mit einer Nikon Spiegelreflexkamera gefüttert wird, nachdem die Bilder mit Schweiß und Spucke aufpoliert wurden
  • täglich frische belanglose Ergüsse auf twitter (ich lass aber nicht jeden mitlesen, muss angefragt werden), hauptsächlich über interessante Funde im Internetz

Und so kommt es, dass einen von Zeit zu Zeit die Lust auf neue Spielereien und Gerätschaften umtreibt, und ja, auch ein bisschen quält. Schließlich kommt allenthalben etwas neues und besseres auf den Markt, und plötzlich sehen manche Dinge so veraltet aus. Doch diese Phasen gehen vorbei… meistens.

Foto

Meine Nikon D80 zum Beispiel: Erst sah eine D300 wie der sichere Kauf aus, dann die D90. Ist ja auch nicht so verdammt teuer. Und dieses Jahr kommt dann auch noch die D300s heraus… welche Verführung, welche Qual! ;-) Aber ich konnte mich mit mir auf ein Stillhalteabkommen einigen. Da investiert man doch lieber in neues Glas, auch wenn’s ein bisschen krumm ist.

Mobiles Internet

Genauso lange treibt mich noch ein anderes Update um: ein würdiger Nachfolger für meinen Palm Treo 680. Wie ich heute nachgeschlagen habe, ist er seit Dezember 2006 mein Begleiter, und so langsam lässt er sich das Alter echt anmerken!

Damals war mobiles Internet auch noch gar kein Thema. Rasende GPRS-Geschwindigkeit, und ein Browser und Email zum Vergessen. Twitter, Flickr, Posterous und Co.? Ha! Heute bin ich davon ständig umgeben, kann aber nicht mitspielen. Deswegen wechseln sich Blackberrys, iPhones, Android-Heros usw. als Objekte der Begierde nur so ab. Die einen zu teuer (iPhone), die anderen nicht überzeugend in Hard- und Software (Hero).

Der Pre


Und dann war da noch der Palm Pre, der im Januar 2009 vorgestellt wurde, und “im 4. Quartal 2009” nach Deutschland kommen sollte. Eine unglaublich lange Wartezeit! Irgendwann im August hatte ich mich entschieden, keinen HTC Hero zu kaufen, sondern den Pre noch abzuwarten.

Und heute war es endlich soweit. Am liebsten wär ich gleich früh in den O2-Shop um die Ecke gelaufen. Ich wollte jetzt einfach wissen, wie er aussieht, wie er sich anfühlt (ist ja ein Slider, und der muss stabil wirken!), und wie webOS funktioniert! Doch am Mittag musste ich enttäuscht feststellen:

Aber an der Prager Straße gibt’s ja nicht umsonst (mindestens) drei O2-Shops auf 500 Metern — so dass ich mir doch noch ein ausführliches Bild vom Pre machen konnte. Im O2-Pavillon in der Centrum-Galerie hatte ich gleich zwei Pres für mich allein. Der freundliche Verkäufer hat mir nur kurz ein paar Sachen gezeigt (die ich eh schon alle gelesen hatte), und mir dann das Feld zur freien Analyse überlassen.

Ich will hier nur kurz meine Eindrücke beschreiben. Für ausführliche Vorstellungen und Testberichte verweise ich aber zu anderer Stelle. Also:

Der Pre ist klein (für ein Touchscreen-Smartphone)! Subjektiv einen Zentimeter kürzer als der Treo 680, und deutlich dünner. Angenehm leicht ist er auch. Wenn man auf der aufgeschobenen Tastatur schreibt, fühlt er sich so dünn wie ein iPod nano an. Fein. Tippen kann ich darauf auch gut. Ich hab mal eine SMS simuliert, und mich dabei nicht vertippt. Die Eingabe von Umlauten braucht jetzt einen Tastendruck mehr als beim Treo… da würd ich auf einen cleveren Hack (s. unten) hoffen…

Der Bildschirm hat knallige Farben und zeigt alles gestochen scharf an. WebOS sieht darauf richtig gut aus. Und Fotos erst! Da sieht man keine Pixel… Die Kamera macht flotte Bilder (sie muss ja auch nichts scharfstellen ;-), so wie das iPhone 3G).

Der Pre ist mit seiner runden Form, seinem kleinen Schwarzen, und dem liebevoll gezeichneten webOS einfach sympathisch. Auch wenn er mal eine Gedenkpause braucht, hat das auf mich keinen negativen Eindruck gemacht. Und es steckt ja mit dem TI OMAP mit 600MHz genug Power in der Plattform, so dass die Oberfläche sich mit zukünftigen Updates noch beschleunigen lassen sollte.

Weshalb ich mich wohl auch als Early Adopter in die webOS-Wasser begeben würde, ist die versprochene Offenheit des Systems. Schon heute gibt es hunderte Patches (kleine Änderungen und Anpassungen der Systemkomponenten) und Apps aus unabhängiger Quelle, die man einfach so auf den Pre spielen kann, ohne ihn vorher aufknacken zu müssen. Da kann es gut sein, dass ich mir die Entwicklungswerkzeuge selbst mal genauer anschaue, und versuche mit HTML, CSS, JS und Mojo was hübsches für mich zu basteln.

Ergo

Heute denk ich: der Pre und ich, wir werden Freunde. Bestimmt noch nicht morgen, erstmal sollen die anderen die Kinderkrankheiten im deutschen, erst frisch an GSM angepassten System finden, und schonmal die Tipps und Tricks zusammentragen.

Es ist ja auch nicht von einer Verknappung von Pres zu rechnen. Am ehesten kann ich noch von einer ersten Preisanpassung profitieren, ich werde jedenfalls geizhals.at im Auge behalten. Und die Ausgabe von €481 muss ich mir noch ein bisschen schön trinken… Namaste!


Stilles Gedenken 

14. Februar 2009. Leben und Leute. Noch keine Kommentare

On Flickr by thomasstache.

Es war also wieder der 13. Februar, der nunmehr 64. Jahrestag der Zerstörung Dresdens kurz vor Ende des 2. Weltkriegs – diese Szene ist meine liebste, stellt sie doch das stille Gedenken und die ruhige Stimmung abseits der Auftritte der linken und rechten Lager an diesem Wochenende dar.